Bildanalyse – fotografische Leistung

Ernst A. Weber – Sehen – Gestalten und Fotografieren

Es gibt keine objektiven Kriterien mit denen man die fotografische oder die künstlerische Leistung eines Bildes oder einer Serie messen könnte. Aber es gibt systematische Ansätze, welche die Kritik in Richtung hilfreicher und konstruktiver Kritik lenken.

Der Ansatz, der uns am besten gefällt, ist der Ansatz von Ernst A. Weber, der in seinem Buch Sehen, Gestalten und Fotographieren einen solchen Ansatz zur Bildanalyse beschreibt. Der Ansatz gefällt uns aus verschiedenen Gründen. Zum einen finden wir, dass die Symbole für die Bildbesprechung einfach anwendbar sind, und zum anderen schätzen wir, dass Bildbesprechungen auf diese Weise eine einheitliche Struktur erhalten.

Die Symbole zur Bildgestaltung und -analyse, die wir hier zur Beurteilung der fotografischen Leistung verwenden, finden sich zum Teil auch bei: Ernst A. Weber und Stefanie Nölle.

Wir haben die Kriterien nach unseren Bedürfnissen erweitert und die Symbole ergänzt.

Den Bildausschnitt und den fotografischen Prozess bestimmen …

… und die passende Platzierung:

Die Figur-Grund-Beziehung

Die Figur-Grund-Beziehung: Bei der Analyse wird die Figur-Grund-Beziehung des Bildes analysiert. Sie bestimmt, ob man mit einem Blick das Hauptmotiv erfassen kann und um was es geht; auf diese Weise soll auch Wichtiges von Unwichtigem getrennt werden.
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… und die passende Bildaufteilung:

Die Symetrie

Der symmetrische Bildaufbau oder die Symmetrie: Die Symmetrie erzeugt oft eine ausgewogene, geordnete Wirkung.

… und die passende Linienführung:

Die Linienführung

Die Linienführung: Die Linienführung innerhalb eines Bildes ist ein wichtiges Gestaltungselement. Das Symbol für die Linienführung wird verwendet, wenn die speziellen Symbole zur Linienführung nicht ausreichen die Linienführung eines Bildes hinreichend zu klären.

Die Horizontale

Die Horizontale: Horizontale wirken oft statisch und passiv und geben einem Bild Ruhe.

Die Vertikale

Die Vertikale: Sie strahlt Standhaftigkeit und Vitalität aus und wird als aufstrebende Kraft empfunden.

Die Diagonale

Die Diagonale: Sie strahlt Bewegung und Fortstreben aus. Menschen empfinden die Diagonale von links unten nach rechts oben – wenn ihrer gewohnten Lese- und Schreibrichtung von links nach rechts verläuft- als positiv.

Die Gegendiagonale

Die Gegendiagonale: Die meisten Menschen empfinden die Gegendiagonale als fallende Bewegung und als Abstieg. Sie ist deshalb eher negativ belegt.

Der Kreis

Der Kreis: Seine Wirkung ist umhüllend und schützend (Vollkommenheit). Als Oval verliert er seine zentrale Strenge und Ausgewogenheit. Beim Oval überwiegt entweder die vertikale oder die horizontale Ausrichtung und kann daher sowohl passiv und statisch als auch aufstrebend und aktiv wirken.

Der Bogen

Der Bogen und die Kurve: Diese symmetrische Figur hat einen verbindenden Charakter wie beispielsweise bei einer Brücke. Eine Kurve im Bild kann eine Richtungsänderung anzeigen und den Blick entlang der Kurve leiten. (Von uns ergänzt)

Das Dreieck

Das Dreieck: Das optische Dreieck in einem Bild hat – ähnlich wie der Goldene Schnitt – eine sehr ordnende und harmonisierende Funktion. Das gilt besonders für gleichschenklige oder gleichseitige Dreiecke. Deshalb wirkt es oft statisch und starr. Eine dynamische Wirkung lässt sich dennoch durch schräge oder diagonale Linien und durch Darstellung einer Bewegung realisieren.
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… und die passende Raumlichkeit:

Die Zentralperspektive als Beispiel für Perspektivische Linien

Perspektivische Linien: Perspektivische Linien kommen zustande wenn Lienien auf einen oder mehrere Fluchtpunkte zulaufen. (Von uns ergänzt)

Der Texturgradient

Der Texturgradient: der Texturgradient kommt durch sich wiederholende Bildteile zustande, die mit der Entfernung kleiner werden und eine Tiefenausdehnung anzeigen.

Die Flächigkeit

Die Flächigkeit: Bilder oder Bildteile, in denen wenig oder keine Tiefenwirkung zu erkennen ist und die deshalb als Fläche wirken.

… und die Psychologie des Sehens:

Die Ähnlichkeit

Die Ähnlichkeit: Wir ordnen einem Foto in der Bildanalyse Ähnlichkeit zu, wenn es mehrere Gegenstände oder Personen in der Fotografie gibt und Ähnlichkeit zwischen den Gegenständen oder zwischen den Personen besteht. Auch die Wiederholung von Mustern behandeln wir so.
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Der Informationswert: Bei der Analyse des Informationswertes wird z. B. die Neuigkeit der Information des Bildes analysiert.

… und das passende Bildformat:

Das quadratische Format

Das quadratische Format: Als „quadratische“ Formate bezeichnen wir Formate mit den Verhältnissen 6×6, 6×7 und 7×6.
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Das Querformat

Das Querformat: In der Bildanalyse verwenden wir das Symbol für die klassischen Formate 6×8 (3×4), 6×9 (2×3) und allen anderen Formaten, die deutlich breiter als sie hoch sind.
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Das Hochformat

Das Hochformat: In der Bildanalyse verwenden wir das Symbol für die klassischen Formate 8×6 (4×3), 9×6 (3×2) und allen anderen Formaten, die deutlich höher als sie breit sind.
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… und die passende Lichtführung:

Die Lichtführung oder Beleuchtung

Die Lichtführung: Für die Lichtführung genügt uns ein Symbol für die Bildanalyse, unter dem wir die Lichtführung besprechen, wenn die Lichtführung eine besondere Rolle spielt.
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… und die passende Schärfe:

Die Schärfe

Die Schärfentiefe, Selektive Schärfe, Totale Schärfe: Für die Diskussion von Schärfe verwenden wir in der Bildanalyse nur ein Symbol.
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… und passende Farben und Kontraste:

Farbton-Kontrast

Der Farbe-an-sich-Kontrast: Er wird auch Farbton-Kontrast genannt. Er entsteht zwangsläufig, sobald mindestens zwei Farben in reiner, ungebrochener Form zusammenkommen. Ein starker Farbe-an-sich-Kontrast wirkt meist bunt, laut, kraftvoll und entschieden. Je größer die Zahl der eingesetzten Farben ist, umso mehr Variationen sind möglich.
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Der Hell-Dunkel-Kontrast

Der Hell-Dunkel-Kontrast: Er kommt bei Schwarz-Weiss-Bildern und den „Farben“: Schwarz, Weiß und Grau und im gleichen Maße bei Farbbildern vor. Es entsteht durch die unterschiedliche (Farb)helligkeit verschiedener Farben.
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Der Kalt-Warm-Kontrast

Der Kalt-Warm-Kontrast: Er entsteht aus dem Empfinden, dass Farben warm oder kalt wirken können. Eine solche Farbauswahl – nach warm und kalt – und deren Zusammenstellung können Form, Aufbau und Ausdruck eines Bildes bestimmen.
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Der Komplementär-Kontrast

Der Komplementär-Kontrast: Er entsteht zwischen zwei komplementären Farben. Komplementäre Farben sind Farben, die miteinander gemischt einen neutralen Grauton ergeben.
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Der Simultan-Kontrast

Der Simultan-Kontrast: Er entsteht aus der Wechselwirkung von nebeneinander liegenden Farbflächen. Im Zusammenspiel der Teile kommt es zu einer „optischen Überflutung“. Der Sehsinn sucht zu einer dargestellten Farbe die Komplementärfarbe, um ein „Farbganzes“ herzustellen.
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Der Qualitäts-Kontrast

Der Qualitäts-Kontrast: Er entsteht zwischen gesättigten, leuchtenden Farben und gebrochenen, stumpfen, trüben Farben, also durch Unterschiede in der Farbqualität. Er wird auch als Intensitätskontrast bezeichnet.
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Der Qauntitäts-Kontrast

Der Quantitäts-Kontrast: Er entsteht durch die Gegenüberstellung verschieden großer Farbflächen, die in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, um die optische Wirkung der Farben gleich intensiv und harmonisch zu gestalten. Jede Farbe erhält so – gemäß ihrer Leuchtkraft – den ihr „angemessenen Raum“ .
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Der Sukzessiv-Kontrast

Der Sukzessiv-Kontrast: Er ist nicht in Ittens Systematik enthalten. Er entsteht aus dem Phänomen, dass das Auge bei der Betrachtung einer Farbe ein Nachbild in der Komplementärfarbe auf der Netzhaut erzeugt. Das Nachbild tritt entweder – nach einer Änderung des Blicks – auf einem anderen Hintergrund oder nach dem Schließen der Augen in Erscheinung.
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