Kunst

Was wir als Kunst betrachten, hängt von einer Vielzahl von Entscheidungen ab. Es gibt unzählige Ansätze sich solchen Entscheidungen zu nähern. Manche glauben es wäre notwendig zu entscheiden, wie die Kunst aussehen soll und glauben es wäre die Aufgabe der Kunstwissenschaft hier einen Betrag zu leisten. Solche Beiträge haben oft einen normativen Kern und kommen überwiegend aus dem Bereich der Kunsttheorie. Andere glauben, dass die Kunstwissenschaft keine Entscheidungen für die Künstler oder die Kunstliebhaber treffen soll und wünschen sich einen Beitrag der Kunstwissenschaft, der ihnen bei der Aufgabe hilft, jene Kunst zu schaffen oder zu finden, die sie wollen. Solche Beiträge haben einen technologischen Kern und kommen überwiegend aus dem Bereich der Kunstlehre.

Wenn es um Kunst geht, dann ist ist der erste Schritt der Ateliers Im Delta immer sich einen Zugang zu verschaffen. Dazu haben wir ein Verfahren entwickelt, das bei den Entscheidungen ansetzt, die beim Erschaffen der Kunst getroffen wurden. Dabei ist es egal, ob sich der Künstler der getroffenen Entscheidungen bewußt war oder sie intuitiv getroffen hat. Wesentlich ist, dass es beim Schaffen von Kunst notwendig ist, Entscheidungen zu treffen und die getroffenen Entscheidungen die betrachtete Kunst festlegen, wie es der Künstler durch den Schaffensprozess intendiert. Das Verfahren ist selbst dann anwendbar, wenn der Künstler glaubt, nichts zu intendieren, da auch in diesem Fall Entscheidungen gefallen sind – durch wessen Hand auch immer.

Das Verfahren haben wir die neue Techne getauft. Es basiert auf einer Hierarchie von Kontexten, in denen Entscheidungen den vorhandenen Entscheidungsspielraum einengen. Die Hierarchie von Kontexten baut verschiedene Metaebenen auf, die insbesondere dazu dienen aus Fehlern zu lernen. Auf den verschiedenen Ebenen sind verschiedene Lehren angesiedelt: Eine Architekturlehre, eine Konstruktionslehre und mehrere Ebenen zur Implementierung einer Architektur und ihrer Konstruktion. Das Verfahren der neuen Techne ist für alle Art von Systemen, Organisationen und Individuen in der gleichen Art anwendbar.

Bei unserer Architekturlehre spielen kontextbildende Entscheidungen, die auf Dauer eine Aufgabe mit sich bringen und somit einen architektonischen Kontext für das Erfüllen der Aufgabe öffnen, eine zentrale Rolle. Entscheidungen werden immer in einem zeitlichen und räumlichen Kontext getroffen, der für die Entscheidungen und ihre Rekonstruktion wichtig ist. Je klarer es gelingt, die Entscheidungen in ihren Kontexten darzustellen, desto klarer erschließt sich der künstlerische Gehalt der betrachteten Arbeit. Dabei sind alle Entscheidungen eines Künstlers in die Architektur seines Lebens integriert und es wird deutlich mit welchen Maßreglern er seinen persönlichen Fortschritt vermisst. Die Summe der Maßregler, die er für seine Entscheidungen anlegt, repräsentieren die künstlerische Vernunft, mit der er den Prozess der Weiterentwicklung seiner Kunst steuert. Bei Künstlerkollektiven sind die Architekturen der Künstler in die Architektur des Kollektivs integriert. Die Architekturen und die künstlerische Vernunft mit der das Kollektiv seine Kunst vorantreibt, können mit einer Systematik rekonstruiert werden.

Wer glaubt in ähnlicher Weise das Ökosystem der gesamten Kunst re- oder dekonstruieren zu können, trifft auf das Problem, dass sich die künstlerische Vernunft nicht zu einem zukünftigen Ideal verallgemeinern lässt, da verschiedene Künstler und Gruppen in der Realität auf unterschiedliche Maßregler und eine klar zu unterscheidende, künstlerische Vernunft setzen. Wer es dennoch versucht, nimmt ein hohes Risiko in Kauf: den Fortschritt der gesamten Kunst zu behindern.

Bei der Erfüllung der selbst bestimmten Aufgaben ist uns deshalb nicht wichtig, ob alte, überwiegend analoge Techniken oder neue, überwiegend digitale Techniken verwendet werden und wir geben nichts auf gut begründete Methoden, die übermorgen vergessen sein werden. Was bei uns zählt ist der Künstler, seine Sicht der Welt, seine Vision für sein Werk, seine Leidenschaft oder die Künstlerin, ihre Sicht der Welt, ihre Vision für ihr Werk, ihre Leidenschaft oder … und manchmal zählt insbesondere die Hoffnung auf eine neue Avantgarde, die unsere Sicht verändert, wie sich die Probleme der Kunst von morgen aufstellen und die künstlerische Vernunft gestalten lässt.

Wir fördern Künstler und Künstlerinnen während und nach ihrem Kunststudium, um sie erfolgreich auf ihren künstlerischen Weg zu bringen. Daneben haben wir auch ein Auge auf die etablierten Künstler der Region. In diesem Sinne helfen und fördern wir, wo wir können und wollen. Wir folgen Le Corbusier, in dem wir ein Problem aufstellen, bevor wir es lösen; egal, ob es sich um ein technisches, soziales, politisches, wissenschaftliches oder künstlerisches Problem handelt.

Wir würden dabei niemals nur auf eine avantgardistische Richtung setzen. Wir sind an einer Plattform interessiert, welche die verschiedenen, aktuellen Strömungen dokumentiert, hegt und pflegt. Vielversprechende Arbeiten lassen sich insbesondere durch einen undogmatischen, lösungs- und paradigmenneutralen Vergleich finden. Bei den Ateliers im Delta sehen sie Arbeiten verschiedener Künstler, die wir in vielfältiger Art und Weise unterstützen. Die handgemachten Künstlerbücher und die Kunstdrucke, die wir in kleinen Auflagen herausgeben, bilden dabei die Basis für viele, unserer Projekte. Wir haben unseren Schwerpunkt bei der künstlerischen Fotografie unterstützen aber alle künstlerischen Projekte, die sich zu Papier bringen lassen.

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