Nazanin Hafez – Zuschauer und Diskret

Nachtwandel 2023

Nazanin Hafez ist die Preisträgerin des AiD Rundgangspreises der Kunsthochschule Mainz für künstlerische Fotografie 2023. Auf dem 17. Nachtwandel zeigt Ateliers im Delta einen Ausschnitt aus Hafez Arbeiten „Zuschauen“ und „Diskret“.

Diskret

Hast du schon einmal abends einen Blick in die Zimmer deiner Freunde und Familienangehörigen geworfen und beobachtet, wie diese ihre Zeit vor den Bildschirmen von Mobiltelefonen, Laptops und Fernsehern verbringen? Hast du auf die Porträts geachtet, die in den dunklen Räumen durch die Beleuchtung dieser Bildschirme entstehen?

In der Fotoserie „Discrete“ werden Menschen in ihrer privaten Atmosphäre beim Surfen im Internet, beim Chatten und beim Fernsehen fotografiert, wobei die Bildschirme digitaler Geräte die einzige Lichtquelle sind. Mit dieser Fotografieserie möchte Hafez die Einsamkeit der Menschen im Licht digitaler Medien darstellen und den Einfluss dieser Technologien auf die Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf eine Zukunft mit „intelligenten Maschinen“ beleuchten.

Zuschauer

Heutzutage werden viele Geschehnisse durch das wiederholte Reproduzieren von Katastrophenbildern durch zahlreiche Medien und den damit zwangsläufig verbundenen dauerhaften Konsum der medialen Gewalt durch Menschen bedeutungslos. Dies verringert die Sensibilität gegenüber realer Gewalt und die Gewalttaten werden als banal und normal angesehen. Es ist daher sehr wichtig, das Verantwortungsbewusstsein der Menschen zu wecken, indem sie in dieser Hinsicht aufgeklärt werden.

Mit der islamischen Revolution in 1979 wurde die öffentliche Hinrichtung im Iran eingeführt, mit dem Ziel, die Bevölkerung in Schrecken zu versetzen, um so unter anderem politische Aktivitäten gegen die Regierung zu verhindern, welche als Strafe die Gewalt legitimieren.

„Zuschauer“ ist eine Serie von analogen und digitalen Collagen, welche diese Thematik behandelt und Zuschauer solcher Hinrichtungen zum Hauptsubjekt hat. Ziel ist es unter anderem nicht nur die Problematik der Hinrichtungen im Iran zu thematisieren, sondern das Problem des Gaffers auf eine höhere Ebene zu heben.

Es soll hinterfragt werden, inwieweit der Zuschauer auch Täter ist.

Die Collagen bestehen aus gesammelten Fotografien von öffentlichen Hinrichtungen im Iran.

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