Eden

Eden, ein Kunstprojekt der Ateliers im Delta, steht für die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies.  WOW hat es möglich gemacht, dass Eden mit allen beteiligten Künstlern in einer Ausstellung gezeigt werden kann. „Eden oder das verlorene Paradies“ ist auch für die OFF//FOTO 2017 gemeldet.


Die Ausstellungen

Zu Eden gibt es Einzelausstellungen und eine Gruppenausstellung im Rahmen der WOW ART LU 2017 und der OFF//FOTO 2017. Die Gruppenausstellung in Ludwigshafen wird von Ella Kehrer (Tudox) und Ralf Moser (Ateliers im Delta) kuratiert.

Britta Kirst – discount


Im klassischen Stillleben des 17.Jahrhundert waren Früchte vor allem exotische, teure Luxusgüter, die sich nur die Reichen leisten konnten. Im Paradies gab es sie als Nahrung für den Menschen im Überfluss. Heute gibt es sie wieder im Überfluss. Standardisiert und kostengünstig sind sie zu jeder Jahreszeit im Discounter verfügbar. Ins Bewusstsein der Verbraucher drängen sich vermehrt Fragen z.B. nach Herkunfts- und Transportbedingungen. „Discount“ hat ebenso die Bedeutung „unberücksichtigt lassen“ und stellt die Fragen: „Inwieweit lassen sich ökologische Idealvorstellungen mit dem Alltag verbinden?“ und „Ist es – im Hinblick auf die Umwelt – das Paradies, immer alles zur Verfügung zu haben?“
Ausstellungsbeschreibung discount

Jaana Rau – Marionetten

Meine Figuren tragen fast zufällig weibliche Züge, manche eher zufällig männliche und wieder andere wirken geschlechtslos. Ihr gemeinsames Schicksal ist der Fluß der Zeit und des Lebens, der sie hervorbringt und der ihre Körper deformiert, verformt und auf unzählige Arten verändert; ein Fluß, der ihnen ein groteskes und marionettenartiges Aussehen beschert. Die Figuren scheinen auf ein Leben zu warten, in dem weibliche oder männliche Aspekte nicht mehr an das Geschlecht gebunden sind und das Geschlecht keinen Unterschied mehr macht.
Ausstellungsbeschreibung Marionetten

Eden oder das verlorene Paradies

Eden, ein Kunstprojekt der Ateliers im Delta, steht für die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies.Die künstlerischen Statements der zwölf beteiligten Künstler führen uns zurück zu den Anfängen der Menschheit: zu Adam, der gefügigen Eva und der verfluchten Lilith, die vor Eva Adams erste Frau war. Es geht um Geschlechterrollen, Weiblichkeit, Männlichkeit, Projektionsflächen für unsere Sehnsüchte und das Versorgungsparadies des Abendlandes. Eden nimmt an der WOW ART LU 2017 und an der OFF//FOTO 2017 teil.


Ausstellungsbeschreibung

Wie ist das Eden Projekt entstanden?

Die Ausstellung „Geschlechterkampf“ im Städel Museum in Frankfurt hat uns für das erste Thema der Giftbox inspiriert. Der Kampf der im Städel gezeigt wird, hängt – wie die Kunst und die Künstler – scheinbar hoffnungslos zwischen Gut und Böse fest. Salome, die sich den Kopf von Johannes dem Täufer wünscht, ist einer von vielen Mythen, welche die religiösen Traditionen hervorgebracht haben, um uns den Verlust von Eden zu erklären.

Das Kunstprojekt Eden will sich von der Tradition des Kampfes lösen. Eden ist nicht Kampf sondern Eden steht für die Sehnsucht nach einem Paradies, einer besseren Welt oder einer gerechteren Gesellschaft und zwar für Frauen und Männer. Eden kann als Garten, Paradies, ursprüngliche Kulturlandschaft, Avalon, Walhal, Oase oder Biotop in unsere Vorstellung treten. Aber selbst der schönste Garten löst nicht die Probleme des Zusammenlebens.

Eden ist deshalb mehr. In Eden steht der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Seit wir die Früchte des Baumes genossen haben, können wir zwar zwischen Gut und Böse unterscheiden, aber aus dem Garten Eden wurden wir vertrieben. Glaubt man unserer christlichen Tradition ist Eden für uns in diesem Leben nicht mehr erreichbar.

Ist Eden die Sehnsucht nach etwas, das es nicht gibt?

Liegt Eden jenseits von Gut und Böse?

…?

Im christlichen Sinne ist Geschlechterkampf immer noch Kampf zwischen Gut und Böse, aber es ist heute kein „Kampf“ mehr,  der alleine zwischen den Geschlechtern ausgetragen wird, sondern ein „Kampf“ den beispielsweise radikale Feministinnen gegen spirituelle, sozialistische, anarchistische oder ökologische Feministinnen, wohlmeinende Sexisten gegen feindselige Sexisten, Machos gegen Softies, Weicheier und Frauenversteher, Maskuline gegen Feminine, Heterosexuelle gegen Schwulen, Lesben und Transsexuelle, Monogame gegen Polygame, Swinger, frei Liebende,  Polyamorie, One-Night-Stands und Prostitution führen.

Es ist kompliziert geworden. Wenn man es sich einfach macht, geht es darum, welche Rollen für Männer, Frauen, etc. in einer freiheitlichen Gesellschaft gewollt, toleriert, geduldet oder verachtet werden. In der Kunst wird dieses Thema – wenn es um Frauen geht – meistens mit klassischen Rollen (Mutter, Heilige, Hure oder Rächerin) abgehandelt. Für Männerrollen interessiert sich ehedem keiner.

Wenn wir an Eden denken, wollen wir nicht mehr an Kampf denken. Eden ist die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, das jenseits von Gut und Böse liegt. Selbst wenn es Eden nicht gibt, suchen und begehren wir es wie den Frieden. Eden ist uns ein Rätsel, aber selbst, wenn wir die Lösung des Rätsels nicht kennen, können wir beschreiben, was wir von einer Lösung erwarten würden.

Toleranz: Eden ist kein Ort, an dem Mehrheiten auf Minderheiten herumhacken oder Minderheiten aus der Gesellschaft ausgestoßen werden.

Offene Gesellschaft: In Eden wird eine offene Gesellschaft angestrebt.

Freiheit: Alle Menschen handeln als freie Menschen.

Chancengleichheit: In Eden stehen allen Menschen prinzipiell die gleichen Chancen offen. Welche Möglichkeiten man in einem Lebensabschnitt hat, hängt aber auch von der eigenen Entwicklung, den eigenen Entscheidungen, den eigenen Handlungen und manchmal auch vom Glück ab.

Soziale Verantwortung der Gesellschaft: Niemand fällt so hart, dass ihm die Gesellschaft nicht wieder aufhelfen kann.

Wir freuen uns, dass sich Petra Arnold, Markus Kaesler, Ella Kehrer, Britta Kirst, Valentina Jaffé, Marcela García Marchant, Hannah Moser, Ralf Moser, Jaana Rau, roromo und Björn Ruppert beteiligen. Von diesen Künstlern werdet ihr hier bald Arbeiten sehen.

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